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B. Die Wirkung auf die Herzgefäße und die Atmung:

"Wie die Übungen die Herzgefäße beeinflussen, hängt ab vom Nervensystem des Übenden. Die Bewegungen beim Taijiquan aktivieren die Muskeln und Gelenke und bewirken eine rhythmische Atmung, insbesondere im Bereich des Zwerchfells. Dadurch wird die Blut- und Lymphzirkulation verbessert, werden Ekchymosen, Blutergüsse, verhindert - eine in der Tat gute Hilfe bei derartigen Leiden.

Das normale Zusammenziehen und Ausdehnen aller Skelettmuskeln unterstützt bekanntlich die Blutzirkulation in den Venen und gewährleistet den Rücktransport des Venenblutes und den nötigen Gefäßdruck im rechten Herzvorhof. Normale Atmung ist ebenfalls eine Hilfe für die Zirkulation, da mit zunehmendem Brustvolumen beim Einatmen der Unterdruck steigt, was umgekehrt den Druck in der oberen und unteren Hohlvene, den zwei großen Venen, die das Blut zum Herzen transportieren, senkt und so den Rückfluß des Venenblutes beschleunigt.

Bei entspannter Brust sind die Taijiquan-Bewegungen gleichmäßig ruhig und dem Tempo der Atmung gut angepaßt. So erreicht man einen natürlichen Ablauf, der die Gesamtwirkung unterstützt und darüber hinaus die Blut- und Lymphzirkulation verbessert. Sind Brust-, Schulter- und Ellbogenmuskulatur eines Athleten stark angespannt, so ist seine Atmung sehr oft durch einen verkrampften Brustkorb erschwert. Dies läßt auf eine Behinderung der Blutzirkulation schließen und wird an einem geröteten Gesicht und hervortretenden Venen im Nackenbereich deutlich. Taijiquan-Treibende zeigen derartige Symptome niemals.

Viele Bewegungen des Übungsprogramms erfordern eine Art "Einziehen des Bauches", eine spezielle Form der Zwerchfellatmung, die sehr gut für die Gesundheit ist. Die Zwerchfell- und Bauchmuskulatur hält den Bauchdruck veränderlich. Erreicht der steigende Druck die Venen, wird das Blut in den rechten Vorhof gepumpt; mit fallendem Druck kehrt das Blut zurück in den Bauch. So verbessert die rhythmische Atmung bei den Übungen die Versorgung der Herzmuskeln mit Blut und Nährstoffen. Darüber hinaus bewirken die Zwerchfellbewegungen eine gleichmäßige Massage der Leber, was natürlich ein gutes Mittel ist, eine Leber-Ekchymose zu beheben und die Funktionen der Leber zu verbessern. Deshalb ist regelmäßges Üben ein gutes Gegenmittel gegen viele Arten von Herzbeschwerden und Arteriosklerose.

Bei der oben erwähnten Untersuchung im Beijinger Forschungszentrum für Sportmedizin mußten die Testpersonen eine 40 cm hohe Bank fünfzehnmal hinauf- und hinunterhüpfen. Die Gruppe A war hinsichtlich der Herzgefäßfunktion deutlich überlegen. Alle bis auf einen der 32 Personen dieser Gruppe hatten normalen Blutdruck und Pulsschlag. In der Gruppe B hingegen ließ mit zunehmendem Alter die Leistung und die Reaktionsfähigkeit nach, Übergewichtige dieser Gruppe versagten beispielweise völlig. Kardiolographische Aufzeichnungen bestätigten dieses Testergebnis. In der Gruppe A wichen 28,2% vom Normalbereich ab, während es in Gruppe B 41,3% waren. Bei regelmäßigem Üben, das belegen Statistiken, ist die Blutzufuhr zu den Herzkranzgefäßen ausreichend, sind die Herzkontraktionen kräftig, zirkuliert das Blut gleichmäßig und dynamisch.

Da regelmäßige Taijiquan-Übungen die leitende Kraft des zentralen Nervensystems und die Koordination der Organe steigern und die Intensität des Vagusnervs erhöhen, sind die Versorgung mit Blut und Sauerstoff und der Stoffwechselprozeß verbessert. So wurden in Gruppe A weniger Fälle von Bluthochdruck und Arteriosklerose festgestellt. Der durchschnittliche Blutdruck lag bei 134,1 zu 80,8 mm Hg im Vergleich zu 154,5 zu 82,7 mm Hg in Gruppe B. Die Arteriosklerose-Rate betrug in Gruppe A 39,5%. Sie liegt bei Leuten dieser Altersgruppe im allgemeinen bei 46,4%.

Physiklische Untersuchungen belegen, daß Taijiquan-Übungen sich günstig auswirken auf die Erhaltung der Lungenelastizität, der Beweglichkeit des Brustkorbs (Verhärtungen der Rippenknorpel werden verhindert), der Lungen-Kapazität und auf den Austausch von Sauerstoff und Kohlenwasserstoff. Die Atmungskapazität in der Gruppe A lag weit über der der Gruppe B, was eindeutig auf größere Kraft der Atmungs- und Zwerchfellmuskulatur, auf höhere Lungenelastizität und geringere Verhärtung der Rippenknorpel verweist. Für die, deren Rippenknorpel schon verhärtet sind, deren Brustkorb an Beweglichkeit verloren hat, verbessern das tiefe und langsame Atmen und die Bewegungen der Bauchmuskulatur währen der Übungen die Luftzufuhr. Zudem werden durch die rhythmische Veränderung des Bauchdrucks auch der Fluß des Blutes und der Gasaustausch in den Lungenzellen beschleunigt, was wiederum die Vitalität des Patienten bewahren hilft. Deshalb waren die Personen der Gruppe A in der Lage, eine gleichmäßige Atmung beizubehalten und sich nach dem Test schnell zu erholen."
(Buchquelle: Seite 4-6, Taijiquan in 88 Figuren von Victor Wu, CBT China Book Trading, 1995, Taschenbuch, 229 Seiten, ISBN 9622381065)

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